Abstract
Fragestellung: 1st es bei der Chirurgie des Cholesteatoms nicht empfehlenswert, die hintere GehÖrgangswand zu erhalten oder zu rekonstruieren, so wird eine pÑegeleichte, kleine MastoidhÖhle angelegt. Sie kann mit autogenen Materialien, z.B. Knorpel, verkleinert werden, eine grosse HÖhle kann zusÄtzlich mit alloplastischen biokompatiblen Werkstoffen (z.B. lonogran®) angefÜllt werden. Patienten und Methoden: Bei 61 Patienten wurden die MastoidhÖhlen mit lonogran, einem ionomeren Mikroimplantat, verkleinert (Ersteingriff: 18 ausgedehnte Cholesteatome; Revision: 29 sezernierende OhrradikalhÒhlen, 9 Cholesteatomrezidive, 5 mit lonocem® rekonstruierte hintere GehÖrgangswÄnde). Auf das hydrophile, biostabile Knochenersatzmaterial wurde ein Palva-Lappen geschwenkt, unbedecktem Granulat wurde Konchaknorpel aufgelegt. Die Paukenabdeckung wurde mit Knorpelperichondrium rekonstruiert. Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Nach 3 Wochen war das FÜllmaterial in 76% der FÄlle komplett mit Weichgewebe bedeckt, nach 3 Monaten in 92%, und nach 9 Monaten war es bei alien Patienten vollstÄndig epithelisiert. Der Zustand der MastoidhÖhlen-auskleidung blieb in den meisten Fallen (maximal 6,5 Jahre Nachbeobachtung) erhalten. Bei 2 Patienten (bereits mehrfach voroperiert) bildeten sich in Granulatnischen subepithelial gelegene Cholesteatome. Da die Tiefenausdehnung unklar war, wurde das Mikroimplantat sicherheitshalber (7 und 41 Monate postoperativ) entnommen. In 3 Fallen (1 erstmals operierter, 2 voroperierte Patienten) entwickelte sich sekundÄr ein Epitheldefizit Über dem Granulat mit therapieresistenter Granulationsgewebebildung, so dass das gesamte FÜllmaterial entfernt wurde (15,20 und 48 Monate postoperativ). In alien Biopsieproben und Explantaten war lonogran bindegewebig umwachsen, Knochenneubildung in ImplantatnÄhe oder eine Degradation des Werkstoffs bestand nicht. Bei einer Nachbeobachtungszeit von bis zu 6,5 Jahren wurde in 5 Fallen (Epitheldefizit 5%, Cholesteatom 3%) revidiert. Der Werkstoff ist in Kombination mit autogenen Materialien (z. B. Knorpelgewebe) als FÜllmaterial zur Verkleinerung von MastoidhÖhlen geeignet.