Abstract
Im Rahmen systematischer elektronenmikroskopischer Untersuchungen normaler und chronisch entzÜndeter Stimmlippen wurde im subepithelialen Bindegewebe neben typischen spindelfÖrmigen Fibroblasten eine weitere Zellart mit rhomboidem oder pyramidenfÖrmigem ZellkÖrper und extrem langen, dÜnnen ZellauslÄufern entdeckt, die als dendritische Zellen identifiziert werden konnten und in den Stimmlippen bisher noch nicht beschrieben worden sind. WÄhrend diese mobilen Bindegewebszellen im normalen Stimmlippen-gewebe nur vereinzelt auftreten, kommen die dendritischen Zellen bei der chronischen Laryngitis deutlich vermehrt vor. Bei grossem Zellkern weisen diese Zellen zahlreiche Mitochondrien und ein gut entwickeltes rauhes endo-plasmatisches Retikulum auf, das sich auch in die langen ZellauslÄufer erstreckt. Diese FortsÄtze zeigen keine wesentlichen Kaliberschwankungen oder Unterbrechungen, so dass es sich mit grosser Wahrscheinlichkeit um plattenfÖrmige ZellauslÄufer handelt. Es fallt auf, dass diese Zellen den Kontakt zu immunkompetenten Zellen, z.B. Monozyten, Lymphozyten und Plasmazellen suchen, indem sich die langen ZytoplasmafortsÄtze eng an und auch um die mononukleÄren Zellen legen. Die Zellmembranen beider Zellarten verlaufen dann streckenweise sehr eng parallel, ohne dass aber Desmosomen ausgebildet werden. Auch scheint die AffinitÄt der dendritischen Zellen zu BlutgefÁssen sehr gross zu sein. Die mÖglichen Funktionen dendritischer Zellen werden diskutiert.