Abstract
Zur Stabilisierung des Gleichgewichtes trÄgt die visuell-vestibulÄre Interaktion bei. In deren Rahmen lÄsst sich eine Modifizierung des optokinetischen Nystagmus (OKN) durch Bogengangreizung, aber auch durch Einfluss der Otolithenorgane nachweisen. Wie verhÄlt sich der horizontale und vertikale OKN, wenn bei konstanter Kopfstellung im Raum eine Ante- oder Retroflexion des KÖrpers im Halsbereich erfolgt? Der Einfluss der zervikalen Propriorezeptoren wird an 30 gesunden Probanden durch die Messung der durch-schnittlichen und maximalen Winkelgeschwindigkeit der langsamen Phase des OKN bei Streifenmustergeschwindigkeiten von 40 und 607s in jeweils beiden Richtungen getrennt fÜr das rechte und linke Auge ermittelt. Im Vergleich zur Normalstellung weist der horizontale und vertikale OKN fÜr beide Augen in den Extremstellungen niedrigere Werte auf. Bei der Retroflexion des KÖrpers ist kein signifikanter Unterschied statistisch zu sichern, jedoch bei der Anteflexion. Die Differenzen erklÄren sich aus dem inhibitorischen Verhalten der Propriorezeptoren im zervikalen Bereich. Hierbei ist die unterschiedliche Wirkungsweise der Überwiegend tonischen bzw. phasischen Muskulatur von Bedeutung.