Abstract
Die Weiterentwicklung der endonasalen Mikrochirurgie und die Hinwendung zur minimal invasiven Chirurgie wird durch die exzellente Darstellung der lateralen Nasenwand und NasennebenhÖhlen im CT unterstÜtzt. Von 1990 bis 1994 wurden 547 Patienten wegen chronischer Rhinosinusitis und akuter therapieresistenter Rhinosinusitis an unserer Klinik behandelt und eine hochauflÖsende CT in zwei Ebenen durchgefÜhrt. Eine der hÄufigsten Varianten ist die Septumdeviation. Diese trat in 48% auf. Eine Concha bullosa ist eine belÜftete mittlere Muschel, die bei 30% der Patienten vorlag. Sie geht mit einer guten Pneumatisation des Siebbeins einher und nimmt eine Sonderstellung ein. Bei 23% aller Patienten fanden wir eine Bulla frontalis, aber bei 63% der Patienten mit komplizierter persistierender Rhinosinusitis fanden wir eine prominente Bulla frontalis. Hallersche Zellen, zumeist vom vorderen Siebbein ausgehende Zellen, die sich unter dem Orbitadach in die KieferhÖhle vorschieben, fanden wir in 7%. Durch die Einengung des KieferhÖhlenostiums prÄdisponieren sie zu chronischen EntzÜndungen. Hallersche Zellen sind aber auch intraoperativ zu beachten, da sie den Operateur falsch leiten kÖnnen. Pneumatisationsvarianten wie Onodi-Zellen oder ausgedehnte Pneumatisation im Keilbein mit Vorspringen der Arteria carotis sind deshalb von Bedeutung, weil hier bei iatrogener Manipulation fatale Komplikationen hervorgerufen werden kÖnnen. Die Kenntnis der speziellen Anatomie der NasennebenhÖhlen und ihrer Varianten sowie das Erkennen dieser anatomischen Strukturen im CT sind von fundamentaler Bedeutung fÜr einen erfolgreichen und risikoarmen rhinochirurgischen Eingriff.