Abstract
Im Zeitraum von 1965 bis 1993 wurden insgesamt 36 Patienten mit einem Mukoepidermoidkarzinom (MEC) der SpeicheldrÜsen an der UniversitÄts-HNO-Klinik Hamburg-Eppendorf behandelt. Vorzugsweise handelte es sich um Tumoren der Glandula parotis (n = 29), die Überwiegend in den Stadien T1 und T2 anzutreffen waren. Die durchschnittliche Metastasierungsrate betrug 61,1% (N1 + N2). Lokalrezidive konnten in 38,9% der FÄlle beobachtet werden. Niedrig differenzierte MEC liessen hierbei eine drei- bzw. vierfach hÖhere Metastasierungs- und Rezidivneigung erkennen. Das durchschnittliche Zeitintervall bis zum Auftreten eines Lokalrezidivs war bei den niedrig differenzierten MEC deutlich kÜrzer (12,5 Monate) verglichen mit den hoch differenzierten MEC (46,0 Monate). Tumorbedingte Fazialisparesen (n = 2) und Fernmetastasen (n = 2) waren vergleichsweise selten. Im Vordergrund der Therapie stand die Tumorresektion (n = 50), teils kombiniert mit einer funktionellen oder radikalen Halsdissektion (n = 25), daneben in wenigen Fallen die postoperative (n = 9) bzw. primÄre (n = 1) Radiatio. Adjuvante chemotherapeutische Massnahmen wurden in lediglich 2 Fallen weit fortgeschrittenen Tumorwachstums ohne Erfolg durchgefÜhrt. Unsere Untersuchungen zeigen, dass die primÄre chirurgische Tumorentfernung weit im Gesunden in Kombination mit der AusrÄumung regionÄrer Lymphabflusswege die Therapie der Wahl beim MEC der SpeicheldrÜsen darstellt. Bei niedriger Tumordifferenzierung und nicht sicher im Gesunden entfernten Tumoren sowie bei MEC des Zungengrundes empfiehlt sich die postoperative Bestrahlung.