Abstract
Die elektrische Stimulierbarkeit des HÖrnervs im Hinblick auf die Versorgung von tauben Kindern mit einem Cochlear Implant ist nur anhand elektrisch evozierter Potentiale mÖglich. Die Registrierung von Hirnstammpotentialen nach Stimulation des Promontoriums envies sich als unzuverlÄssig, da die Reizantworten von den elektrischen Artefakten Überlagert sind. Myogene Potentiale, die mit einer Latenz von etwa 10–12 ms nach akustischer Stimulation auftreten, wie die sonomotorischen «crossed acoustic response» wÄren hier besser geeignet, da eine zeitliche Trennung des Stimulusartefaktes von der Reizantwort vorliegt. Statt der akustischen wurde in der vorliegenden Studie in Vollnarkose eine elektrische Stimulation des Promontoriums vorgenommen. Deutliche und reproduzierbare biphasische Reizantworten mit einer Latenz zwischen 6 und 12 ms konnten aus dem kontralateralen Mastoid abgeleitet werden. Der muskulÄre Ursprung der Potentiale wurde mit einer vorÜbergehenden neuromuskulÄren Blockade belegt. Es handelt sich um akustikofaziale Reflexe, deren afferenten Bogen der ipsilaterale HÖrnerv und deren efferenten Bogen der N. facialis beider Seiten darstellt. Ihre AuslÖsbarkeit setzt einen funktionstÜchtigen HÖrnerv voraus, so dass sie sich zur Voruntersuchung fÜr ein Cochlear Implant als objektiver Promontoriumstest eignen kÖnnen.