Abstract
Isolierte ImpfschÄden des VIII. Hirnnerven ohne weitere neurologische Symptome sind sehr selten und schwer nachweisbar. Daher werden anhand von 4 Fallbeispielen Argumente fÜr oder gegen einen Kausalzusammenhang zwischen Impfungen in den ersten beiden Lebensjahren und isolierten LÄsionen des Nervus statoacusticus aufgezeigt. Bei 2 Antragstellern trat der behauptete ImpfschÄden nach einer Pockenerstimpfung auf, in je einem Fall nach einer Diphtherie-Pertussis-Tetanus-Polio-Zweitimpfungbzw. Masern-Mumps-Erstimpfung. Lediglich die HÖr- und GleichgewichtsstÖrung nach der Masern-Mumps-Vakzination wurde als impfbedingt anerkannt. MÖgliche Pathomechanismen derartiger postvakzinaler Nebenwirkungen werden erlÄutert. Dabei wird versucht, zwischen LÄsionen der Endorgane (Kochlea, Labyrinth) und der zugehÖrigen Nerven (N. cochlearis, N. vestibularis) zu unterscheiden. Aufgrund der 4 Krankengeschichten werden Empfehlungen vorgestellt, deren Beachtung einen zeitlich, organisatorisch und finanziell vertretbaren Ablauf entsprechender Begutachtungsverfahren erlaubt.