Abstract
Die Suche nach einem Blickrichtungsnystagmus, einem wichtigen Zeichen einer zentralen okulomotorischen StÖrung, wird vielerorts mit Hilfe der Lupenbrille nach Frenzel vorgenommen. Erreichen die Bulbuspositionen hohe Winkelabweichungen, ist mit dem Auftreten eines physiologischen Endstellnystagmus zu rechnen. An 20 vestibularisgesunden Probanden sollten unter der Lupenbrille bei gleichzeitiger elektronystagmographischer Ableitung seitliche Blickwinkel nach rechts und links eingenommen werden. Alle Probanden erreichten Werte von mehr als 25°. Bei 8 Probanden trat beim Blick nach rechts, bei 9 Probanden beim Blick nach links ein physiologischer Endstellnystagmus auf. Aus diesen Ergebnissen ergibt sich die Forderung, die Pruning auf einen Blickrichtungsnystagmus immer ohne Lupenbrille durchzufÜhren, um falsch-positive Befunde zu vermeiden.