Abstract
Das «Midfacial degloving» ist eine Technik, bei der Über eine verdeckte SchnittfÜhrung im Vestibulum nasi bzw. oris die Gesichtsweichteile von labial bis zur Orbitaunterkante und zur Nasenwurzel abgeschoben werden kÖnnen. Durch entsprechende maxillÄre Osteotomien sind Nasenhaupt- und NebenhÖhlen, Frontobasis bis zum Clivus und auch die Fossa pterygopalatina zugÄnglich, ohne Äusserlich sichtbare Narben zu hinterlassen. Anhand von Fallbeispielen werden MÖglichkeiten und Grenzen dieses extrakraniellen Zugangsweges aufgezeigt: wÄhrend Prozesse im Bereich der mittleren und hinteren Rhinobasis sowie die Fossa pterygopalatina hervorragend zugÄnglich sind, ist die Exposition von StirnhÖhlen und Jochbein nicht optimal. Die Technik eignet sich vor allem zur Exstirpation von benignen sowie kleineren malignen Neoplasmen, die noch nicht nach endokraniell vorgewachsen sind; letztere sollten nach wie vor interdisziplinÄr kombiniert angegangen werden. FÜr viele Eingriffe im Bereich des Mittelgesichts und der Frontobasis kann das Midfacial degloving als Zugangsweg der Wahl bezeichnet werden, da es so gut wie keine Komplikationen zur Folge hat und die Option fÜr radikaleres Vorgehen nicht verbaut. Eine Kombination mit anderen Zugangswegen (z.B. transorbital oder Über die Fossa temporalis) ist mÖglich.