Abstract
In neuen prospektiven, randomisiert doppelblind- und plazebokontrolliert durchgeführten klinischen Studien wurde festgestellt, dass häufig angewandte durchblutungsfördernde Massnahmen bei der Behandlung des Hörsturzes oder bei der Behandlung akuter Lärm- und Knalltraumata nicht erfolgreicher waren als Kochsalzlösungen oder Plazebotabletten. Die Indikation zur Verordnung von hämorheologischen Medikamenten muss in jedem Fall kritisch gestellt werden, da bis heute weder experimentell noch klinisch ein ätiologischer Zusammenhang zwischen akuten oder chronischprogredienten Innenohrschwerhörigkeiten einerseits und pathologisch veränderten rheologischen Parametern anderseits bewiesen werden konnte. Experimentell wurde bislang die Wirkung von Hämorheologika und Hämodilutiva (Plasmaersatzstoffen) ausschliesslich an gesunden Innenohren untersucht.