Abstract
Die klinische Erfahrung zeigt, dass die innere Kehlkopfschleimhaut eine wichtige ZielflÄche fÜr den Kontakt mit inhalierten Aerosolen bildet. Im Abdruckverfahren wurden von LeichenkehlkÖpfen Über verschiedene Zwischenschritte (Wachsnegativ, Silikon-Kautschuk-Positiv, Wachsnegativ) transparente Giessharzmodelle und Silikon-Kautschuk-Modelle (positiv) im Mass-stab 1:1 hergestellt. Die weitere Bearbeitung der Modelle diente der Simulation von Formvarianten im Bereich von Epiglottis und Glottis. Die transparenten Giessharzmodelle erlaubten eine StrÖmungsbeobachtung, die Silikon-Kautschuk-Modelle liessen die Messung von Niederschlagsmustern und -mengen monodisperser Aerosole auf der inneren KehlkopfoberflÄche zu. Eine Steilstellung des Kehldeckels bei maximaler StimmritzenÖffnung bewirkt einen ruhigen laminaren Atemstrom und die geringste Filtration von Aerosolen bei einem Niederschlag vornehmlich in der vorderen Kommissur. Leichte Kehldeckelneigung und/oder stÄrkere AusprÄgung des Tuberculum epiglottidis (Petiolusbereich) bewirken ein Totwassergebiet mit Niederschlagsaussparung in der vorderen Kommissur. Eine zunehmende Glottisenge resultiert in hÖheren Niederschlagsmengen; gleiches gilt fÜr Aerosole mit grÖsseren Teilchendurchmessern (oberhalb 6 µm). Typische Niederschlagsmuster bei Inspiration erfassen die OberflÄche der Stimmlippen in den vorderen zwei Dritteln, seltener die TaschenfaltenoberflÄche vorne (Winkel zum Kehldeckel), die Subglottis, die Trachea oder Regionen ausserhalb des Larynx (Sinus piriformis). Die Ergebnisse der Aerosoldeposition zeigen eine auffÄllige Ähnlichkeit zur Lokalisation von Dysplasien und FrÜhkarzinomen im menschlichen Kehlkopf.