Abstract
Die akuten obstruktiven AtemwegsentzÜndungen des Kindesalters sind gekennzeichnet durch einen typischen bellenden Husten («Krupphusten»), inspiratorischen Stridor, Heiserkeit und eine Obstruktion der Atemwege. Zu ihnen zÄhlt neben der diphtherischen Laryngitis, der viralen Laryngotracheobronchitis und der Epiglottitis auch die bakterielle Tracheitis. Initial Ähnelt das Krankheitsbild dem der viralen Laryngotracheobronchitis, gelegentlich aber auch der akuten Epiglottitis. Eine entsprechende Behandlung mit Anfeuchten der Atemluft, Adrenalininhalationen, Steroiden und Antibiotika fÜhrt jedoch nicht oder nur fÜr einen kurzen Zeitraum zu einer Besserung des Krankheitsbildes. Innerhalb weniger Stunden kann es zu einer respiratorischen Dekompensation oder zu einem toxischen Krankheitsbild und zum Tod des Kindes kommen. Von 38 Kindern, die im Untersuchungszeitraum wegen obstruktiver AtemwegsentzÜndungen durch die Intensivstation der UniversitÄts-Kinderklinik KÖln aufgenommen wurden, wurde bei 11 eine bakterielle Tracheitis diagnostiziert. Klinische, laborchemische und rÖntgenologische Befunde erlaubten keine zuverlÄssige Unterscheidung der Tracheitis von anderen Formen stenosierender AtemwegsentzÜndungen. Nur die Laryngotracheobronchoskopie erlaubt durch den Nachweis der typischen pathomorphologischen VerÄnderungen und den Ausschluss der wichtigsten nichtentzÜndlichen Differentialdiagnosen (FremdkÖrperaspiration, Missbildungen und Tumoren) die Diagnosestellung und die Gewinnung von Material zur bakteriologischen Untersuchung; sie fÜhrt durch eine Tracheallavage unter Sicht zugleich zu einer grundsÄtzlichen Besserung des Krankheitsbildes. Hierdurch werden die Voraussetzungen zur erfolgreichen weiteren Behandlung geschaffen. Kinder mit einer Trisomie 21 scheinen besonders hÄufig von der Krankheit betroffen zu werden.