Abstract
20 Patienten mit schwerer chronischer, nichtallergischer Rhinitis und mehr als ljÄhrigem Gebrauch von vasokonstriktorischen Nasentropfen wurde ein Nasalspray mit Capsaicin, dem scharfen Hauptbestandteil des roten Pfeffers (3.3 × 10––3mol), lmalwÖchentlichwÄhrend5 Wochen unter LokalanÄsthesie verabreicht. Die subjektive IntensitÄt von Nasenverstopfung, Sekretion und NieshÄufigkeit wurde wÄhrend dieser Studie beurteilt, und der GefÁsseffekt von Capsaicin auf die Nasenschleimhaut wurde mit anteriorer Rhinomanometrie und Laser-Doppler-Flow-Messung bestimmt. Ebenfalls wurden die durch das Capsaicin freigesetzten Nasensekrete gemessen. Das Calcitonin gene related peptide (CGRP) ist ein gefÁsserweiternder Wirkstoff, der in sensorischen Nerven vorkommt und wahrscheinlich eine massgebende Rolle bei der GefÁsskomponente der neurogenen EntzÜndung spielt. Deshalb wurde die immunologische ReaktivitÄt des CGRP in den NasenschleimhÄuten mit einem Radioimmunotest vor und nach Capsaicinbehandlung bestimmt. Die intranasale Anwendung von Capasaicin bewirkte eine grÖssere GefÀssantwort bei Patienten mit Rhinitis als bei Kontrollpersonen (p < 0,05). Sowohl die GefÀssantwort als auch die subjektiven Beschwerden nach Capsaicin gingen nach der fÜnften Behandlung deutlich zurÜck (p < 0,01). Gleichzeitig wurde eine 50%-Verminderung des immunologisch nachweisbaren CGRP in den Nasenschleimhautproben beobachtet. Alle Symptome waren nach einer 6-monatigen Beobachtungszeit deutlich verbessert. Es traten keine bedeutenden Nebenwirkungen auf, und es kam zu einer EntwÖhnung von Capsaicin. Sowohl die subjektiven Symptome als auch die objektiven Messungen der GefÁssreaktivitÄt legen nahe, dass wiederholte intranasale Applikation von Capsaicin Patienten mit chronischer Rhinitis wahrscheinlich durch Verminderung der hyperreaktiven nasalen Reflexe helfen kann.