Abstract
In dieser Studie wurden 76 Patienten mit idiopathischer Fazialisparese klinisch, virologisch und immunologisch untersucht. Die virologischen Untersuchungen beschrÄnkten sich dabei auf ELISA(enzyme-linked immunosorbent assay)-Tests (IgG + IgM) gegen Herpes-simplex- (HSV) und Varicella-zoster-Viren (VZV). Bei 40 der 76 Patienten wurde eine quantitative Bestimmung der Lymphozytensubpopulationen (T-Helfer-Zellen und T-Suppressor-Zellen) durchgefÜhrt. Die Ergebnisse wurden mit denen einer hinsichtlich Alter und Geschlecht Ähnlichen Kontrollgruppe verglichen. Bei 16,5% der FÄlle fand sich ein positiver IgM-Titer gegen HSV oder VZV, bei 55 % ein erhÖhter IgG-Titer (IgG > 1:5120). Immunologisch zeigte sich bei dieser Gruppe eine Reduktion der T4- und Tg-Zellen. Die Ätiologische Beziehung zwischen diesen virologischen und immunologischen Ergebnissen und der idiopathischen Fazialisparese wird diskutiert. Die Befunde sind vereinbar mit der Hypothese, dass in einem Teil der FÄlle die Ursache der Bellschen LÄhmung die Reaktivierung latenter Viren der Herpesgruppe ist, die mit der Induktion einer sekundÄren Immunreaktion einhergeht.