Abstract
Pulsierender Tinnitus, vor allem bei einseitigem Auftreten, erfordert eine umfassende HNO-Ärztliche Diagnostik. Diese beinhaltet neben ausfÜhrlicher Anamnese und DurchfÜhrung eines HNO-Status inklusive Otomikroskopie auch Palpation und Auskultation im Ohr- und Halsbereich sowie die Pruning des AuslÖschphÄnomens (Tinnitusreduktion bei Kompression der HalsgefÄsse) und des Kopfpositionsversuches (Beeinflussung des Tinnitus durch Kopfdrehung). Basierend auf den erhobenen Befunden, werden im weiteren Konsiliaruntersuchungen anderer Fachdisziplinen (Neurologie, Innere Medizin, Ophthalmologie, OrthopÄdie) veranlasst sowie gezielte Indikationen fur bildgebende Untersuchungsverfahren gestellt. Aufgrund der mannigfaltigen Ätiologien des Symptoms «pulsierendes OhrgerÄusch» ist eine exakte Differentialdiagnostik erforderlich, die den Einsatz von Ultraschalluntersuchung der HalsgefÁsse, «High-resolution»-Computertomographie der SchlÄfenbeine, Kernspintomographie, Angiographie der Arteria carotis und Magnet-resonanzangiographie notwendig machen kann. Vor allem die Indikationsstellung zur Angiographie kann sich schwierig gestalten. Ausserdem ist es in einigen Fallen trotz kompletter Durchuntersuchung nicht mÖglich, die Tinnitusgenese festzustellen. Trotzdem ist es erforderlich, eine exakte diagnostische AbklÄrung zu veranlassen, um den Patienten gefÁhrdende Erkrankungen, wie z.B. arteriovenÖse Shunts, ausschliessen zu kÖnnen. Seit 1989 wurden an unserer Klinik 30 Patienten mit einseitigem pulsierendem OhrgerÄusch vorge-stellt. Anhand von 5 Fallbeispielen, wie z.B. Glomustumor oder intrathorakales HÄmangiom, wird die Problematik des pulsierenden Tinnitus veranschaulicht.