Abstract
Über einen Zeitraum von 10 Jahren wurden an der Universitäts-HNO-Klinik Göttingen insgesamt 98 Patienten bei dem Verdacht auf das Vorliegen eines Fremdkörpers endoskopiert. Bei 54 Patienten (55%) konnte ein Fremdkörper extrahiert werden. Kinder unter 10 Jahren stellten hier eine Risikogruppe dar. Zu den häufigsten Symptomen und pathologischen Veränderungen zählten Husten, pathologische Auskultationsbefunde, Bronchitiden und Pneumonien. Röntgenologisch liessen sich in etwa 80% der Fälle entweder der Fremdkörper oder pathologische Veränderungen darstellen. Die Extraktion der Fremdkörper erfolgte mit einem starren Beatmungsbronchoskop. Als häufigster Fremdkörper liessen sich Nusskerne (44%) nachweisen, die Verweildauer der Fremdkörper variierte von unter 24 h bis zu 98 Tagen. Endoskopisch liessen sich in etwa 65% der Fälle geringgradige oder schwerwiegende Schleimhautveränderungen durch die Fremdkörperaspiration nachweisen, Komplikationen der Endoskopie selbst waren nicht zu verzeichnen. Zusammenfassend sollte nach den Ergebnissen der vorliegenden Untersuchung bei dem Verdacht auf das Vorliegen eines Fremdkörpers eine Endoskopie unter Allgemeinanästhesie durchgeführt werden, da diese Methode eine sichere Fremdkörperentfernung bei gleichzeitig geringer Komplikationsrate zulässt.