Abstract
Der Nachweis von qualitativen und quantitativen VerÄnderungen im Bereich zellulÄrer Onkogene erlaubt Einblicke in die Mechanismen von Wachstum, Teilung und Differenzierung von gesunden und tumorÖsen Zellen. Derartige VerÄnderungen lassen sich auf der Ebene der DNS (Genamplifikation, -mutation und -rearrangement), der RNS und der Proteine (erhÖhte Genexpression) nachweisen. Eine klinische Relevanz fÜr Hals-Nasen-Ohren-Tumoren fand sich bisher bei einer Amplifikation und verstÄrkten Expression des c-mycGens (Korrelation mit fortgeschrittenen Tumorstadien und schlechter Prognose) sowie einer Amplifikation der Gene bcl-1, hst und int-2 (Korrelation mit Nikotinabusus und schlechter Prognose). Eine pathogenetische Bedeutung bei der Tumorentstehung scheint die verstÄrkte Expression des EGF-Rezeptors (EGF = epidermal growth factor) zu haben. Im Gegensatz zu normaler Schleimhaut ist die Expression dieses Rezeptors bei manifesten Karzinomen und bei chronischen EntzÜndungen der Schleimhaut infolge eines Alkohol- und Nikotinabusus deutlich erhÖht. Klinische Fortschritte durch den Nachweis dysregulierter Gene sind in den nÄchsten Jahren vor allem im Hinblick auf ein biologisches Tumorstaging zu erwarten. Erhofft werden dabei prospektive Aussagen zum Wachstumsverhalten eines Tumors, aber auch zu seiner Radio- und ChemosensibilitÄt.