Abstract
Eine relativ effektive palliative Behandlung fortgeschrittener Karzinome im Kopf-Hals-Bereich war bisher mit Cisplatin/5-Fluorouracil gegeben. Die Einsatzmöglichkeit dieser Kombinationstherapie ist jedoch wegen der zum Teil heftigen Nebenwirkungen eingeschränkt. Dies kommt insbesondere bei Patienten mit schlechtem Karnofski-Index zum Tragen. Hier finden sich gehäuft massives Erbrechen, Hinweise auf Nephrotoxizität, Ototoxizität und Myelotoxizität. Eine Weiterentwicklung des Cisplatins ist das Carboplatin. Mit diesem Präparat steht ein Medikament zur Verfügung, welches die gleiche therapeutische Wirksamkeit bietet, jedoch deutlich weniger Nebenwirkungen hat. Wir berichten über unsere Ergebnisse einer Phase-2-Studie. Hierbei wurden seit 1987 44 Patienten mit fortgeschrittenen Plattenepithelkarzinomen im Kopf-Hals-Bereich mit einer Induktionschemotherapie mit Carboplatin/ 5-Fluorouracil behandelt. In der vorliegenden Arbeit beschreiben wir Wirksamkeit, Toxizität und mittlere Überlebenszeiten anhand unserer Kranken. Die Induktionschemotherapie bringt, verglichen mit der alleinigen Strahlentherapie, keine wesentliche Verlängerung der Überlebenszeit. Auffällig ist der ausgeprägte palliative Effekt (Wohlbefinden, Steigerung des Karnofski-Indexes).