Abstract
45 Patienten mit adenoidzystischen Karzinomen (AZK) unterschiedlicher Lokalisation wurden in einem Zeitraum von 1962 bis 1982 strahlentherapeutisch behandelt. Meist handelte es sich um rezidi-vierte und fortgeschrittene Tumoren. Bei 41 Patienten wurde der Primärtumor postoperativ bestrahlt oder ausschließlich einer Strahlenbehandlung unterzogen, 35mal mit kurativer Zielsetzung. In sechs Fallen lagen bereits Fernmetastasen vor. Bei vier Patienten erfolgte nur eine Palliativbestrahlung der Skelett- bzw. Lungenmetastasen. Die Durchschnittsüberlebensrate der 35 Patienten ohne Fernmetastasen bei Behandlungsbeginn betrug für zwei Jahre 83 % (29/35) und für fünf Jahre 45 % (14/31). Am besten schnitten die Patienten mit einer Kombination von Operation und anschließender Strahlentherapie ab (5-Jahres-ÜL 10/18 = 55,5%). Bei ausschließlicher Strahlentherapie ergab sich nur ein 5-Jahres-ÜL von 37,5% (3/8). Somit sollte zumin-dest bei fortgeschrittenen oder postoperativ rezidivierten AZK ein nochmaliger, möglichst radikaler chirurgischer Eingriff, gefolgt von einer Strahlentherapie mit großzügig bemessenem Zielvolumen und Dosen von 60 bis 65 Gy, angestrebt werden. Von einer alleinigen Strahlentherapie ist dagegen ein deutlich schlechteres Behandlungsergebnis zu erwarten. Bei großen, inoperablen AZK empfiehlt sich eine Kombination der Strahlentherapie mit Hyperthermie.