Abstract
156 Patienten mit fortgeschrittenen Bronchial- und Gastrointestinal-tumoren, die sich einer palliativen Chemo- und Radiotherapie unter-zogen, wurden in einer prospektiven Studie zur Veränderung ihrer Lebensqualität unter Therapie untersucht. Als Meßinstrumente dien-ten ein Fragebogen (68 Fragen), eine lineare Analog-Skala und der Karnofsky-Index, die dreimal im Verlauf der Therapie zur Auswer-tung kamen. Die Auswertung des Fragebogens erbrachte als wichtig-sten Punkt eine Verbesserung des psychischen Befindens selbst bei Zunahme der Nebenwirkungen, wenn es bei den Patienten zu einer Tumorremission kam. Entwickelte sich jedoch eine Tumorprogres-sion, zeigte sich eine deutliche Mehrbelastung durch Nebenwirkungen und eine Verschlechterung des psychosozialen Befindens. Diese Ergebnisse bestätigen auch die Untersuchung der linearen Analog-Skala für die tumorprogredienten Patienten. Der Karnofsky-Index zeigte eine hohe Korrelation für die Beurteilung von krankheitsbezo-genen Inhalten und der Aktivität des Patienten. In dieser Studie wird die Abhängigkeit von Therapieeffekt und Befinden des Patienten aufgezeigt. Es erscheint daher wichtig, Methoden zur Erfassung der Lebensqualität in die Beurteilung onkologischer Therapien mit einzu-beziehen.