Abstract
In den letzten lahren ist es durch Klonierung der Gene für die Immunglobuline (Ig) und den T-Zell-Antigenrezeptor (TZR) möglich geworden, klonale Expansionen von B- oder T-Zellen auf molekular-genetischer Ebene zu identifizieren. Wir beschreiben hier anhand einiger ausgewählter Fälle die diagnostischen Möglichkeiten, die sich aus der Analyse von Ig- und TZR-Genrearrangements bei malignen Lymphomen ergeben. In dem Fall eines phänotypisch heterogenen B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphoms (NHL) konnten drei genetisch un-terschiedliche B-Zell-Klone durch Southern-Blot-Analyse der Ig-Gene nachgewiesen werden. Im Rahmen des Stagings von acht NHL-Patienten mit histologisch unauffälligem bzw. fraglichem Kno-chenmarksbefund ergab die Analyse der DNA aus den Knochen-markszellen bei vier Fallen klonal rearrangierte TZR- oder Ig-Gene als Hinweis für Knochenmarksinfiltration durch das NHL. In drei Fallen mit histologisch eindeutigem Knochenmarksbefall fand sich ein klonales Ig-Genrearrangement. Bei der Kontrolluntersuchung eines Patienten mit einer akuten, gemischt myeloisch-lymphatischen Leukämie nach erfolgreicher Induktionstherapie war ein zuvor identifiziertes klonales Ig-Genrearrangement nicht mehr nachweisbar. Von der Analyse der Ig- und TZR-Konformation darf in Problemfällen eine wertvolle Verbesserung der Diagnostik von lymphatischen Neoplasien erwartet werden.