Abstract
Vier Patienten mit therapierefraktären akuten Leukämien und ein Patient mit einem rasch wachsenden metastasierenden Hodenteratom wurden in der Zeit von Dezembcr 1979 bis September 1980 im Rahmen einer Pilotstudie mit hochdosiertem Cytosinarabinosid in Gießen behandelt. Die Pharmakokinetik der Substanz wurde mittels HPLC im Serum und Liquor bestimmt. Patient 1 erreichte eine gute Reduktion der Myeloblasten, ein vorbestehender Infekt führte in eine Sepsis mit Tod am 10. Tag p.t. Patient 2 zeigte in zwei Knochenmarkpräparaten im Abstand von 23 Tagen jeweils eine komplette Remission, rezidivierte aber bald darauf mit einer AML. Ein 30jähriger Patient mit AUL erhielt die kumulative Dosis von 176 g. Die Therapie schloß eine Spanne von 50 Tagen mit Kriterien der kompletten Remission ein. Er erlebte einschließlich vorübergehender neurologischer Störungen die meisten Nebenwirkungen. Patient 4 mit primär resistenter Monozytenleukämie sprach auch auf HC-AraC nicht an. Ebensowenig konnte das maligne Hodenteratom beeinflußt werden. Die Therapie wurde verlassen, da in keinem Fall eine Verlängerung der Remissionen erreichbar war. Unter dem Gesichtspunkt einer mòglicherweise anschließbaren Knochenmarktransplantation gewinnt das Verfahren in diesen ausgewählten Fallen erneut unser Interesse.