Abstract
10 Patienten im Alter zwischen 27 und 62 Jahren mit therapierefraktärer oder rezidivierter akuter myeloischer Leukämie wurden mit hochdosiertem Cytarabin (HDAraC: 3 g/m2 alle 12 h als 2-stündige intravenöse Infusion, Tag 1-6) behandelt, entweder allein (7 Patienten) oder zusätzlich mit Knochenmarkstransplantation (1 Patient), m-AMSA (1 Patient) und VP16 (1 Patient). Alle Patienten hatten zuvor AraC in konventioneller Dosierung (CDAraC) erhalten; 8 Patienten waren gegenüber CD AraC resistent und hatten auf vorangehende Behandlungszyklen, welche CDAraC enthielten, nicht angesprochen. Die Granulozytenzahl erholte sich im Mittel nach 26 Tagen (23-27 Tage) ab Therapiebeginn auf Werte über 0,5 × 109/L, die Thrombozytenzahl nach durchschnittlich 24 Tagen (22-27 Tage) auf Werte über 50 × 109/L). 6 Patienten erlitten schwere septische Komplikationen, und 3 von ihnen mußten mit Granulozytentransfusionen behandelt werden. Daher sind zur Durchführung der Behandlung hochentwik-kelte Blutbankeinrichtungen und eine aufwendige supportive Therapie erforderlich. An weiteren Nebenwirkungen wurden Übelkeit und Erbrechen (9/10), Hautrötung und -ausschlag (4/10), Konjunktivitis und Photophobie (2/10) am häufigsten beobachtet, allerdings waren diese nicht schwerwiegend. ZNS-Toxizität, pulmonale Toxizität oder Arzneimittelfieber traten nicht auf. 4 Patienten erzielten eine Vollremission und eine Patientin eine Teilremission. 2 Patienten sprachen auf die Behandlung nicht an und 3 Patienten verstarben während der Phase der Knochenmarksaplasie. Die hochdosierte Cytarabinbehandlung ist wirksam bei rezidivierter oder refraktärer AML, auch bei Resistenz gegen AraC in konventioneller Dosierung.