Abstract
Die folgende Arbeit befaßt sich mit der Kultivation von Ovarialkarzinomzellen im Koloniebildungstest nach Hamburger und Salmon. Methodik und Auswertung des Tests werden anhand der bei Ovarialkarzinomen gewonnenen eigenen Erkenntnisse und der anderer Autoren dargestellt. Vor- und Nachteile des Tests werden herausgearbeitet. Die in-vitro/in-vivo-Korrelation bei der Zytostatika-Testung von Ovarialkarzinomen wird auf ihre klinische Relevanz hin beleuchtet. Eine genaue Sensibilitätsvoraussage ist in 64%, eine Resistenzvorhersage in 95% der Fälle möglich. Die Zahl der Patienten, die allerdings von einer Zytostatika-Testung profitieren können, scheint weit unter 10% zu liegen. Anhand von eigenen Untersuchungen wird der Einfluß von verschiedenen Hormonen und Antiöstrogenen auf die Koloniebildung beim Ovarialkarzinom dargestellt. Tamoxifen und sein Metabolit 4-Hydroxy-Tamoxifen scheinen anhand der gefundenen Ergebnisse die wirksamsten Substanzen zu sein. Beide hemmen die Koloniebildung zu über 70% in mehr als 60% der getesteten Tumoren. Eine signifikante Abhängigkeit vom Hormonrezeptorstatus konnte bislang nicht gefunden werden. In einer vergleichenden Untersuchung zur Koloniebildung im Test nach Hamburger und Salmon und einem Methylzellulose-Monolayer-System konnte gezeigt werden, daß die Fähigkeit zur Koloniebildung von menschlichen Ovarialkarzinomzellen in Methylzellulose technisch einfacher und in ihren Ergebnissen durchaus vergleichbar der Methode nach Hamburger und Salmon ist.