Abstract
Mit dem Kurzzeit-Tumortest nach Volm et al. können ca. 95% der Tumoren untersucht werden. Das Testergebnis liegt innerhalb eines Tages vor. Bei 89 Ovarialkarzinomen Stadium III und IV konnte der klinische Verlauf unter verschiedenen Chemotherapien mit dem Ergebnis des Uridin-Adriamycin-Testes verglichen werden. Im Uridin-Adriamycin-Test sensible Tumoren kamen in 82% der Fälle in eine Remission oder hatten zumindest ein no-change-Verhalten. Resistente Tumoren waren dagegen in 56% progredient. Während bei vorwiegend aus proliferationshemmenden Zytostatika bestehenden Kombinationen wie der CF- oder CAP-Therapie eine gute Beziehung zwischen dem Verhalten der Tumoren in vitro und ihrem Ansprechen auf die zytostatische Therapie besteht, konnte diese Beziehung bei einer CP-Therapie mit hoher Cisplatin-Dosierung an einer allerdings noch kleinen Fallzahl bisher nicht gesichert werden. In vitro sensible Ovarialkarzinome Stadium III mit dem histologischen Differenzierungsgrad II oder III haben eine bessere Prognose unter einer Chemotherapie als resistente. Die Bedeutung des Kurzzeit-Tumortestes nach Volm bei der zytostatischen Therapie des Ovarialkarzinoms wird man ähnlich einschätzen müssen wie die Bedeutung der Steroidrezeptoren bei der endokrinen Therapie des Mammakarzinoms.