Abstract
Bei insgesamt 197 malignen Ovarialtumoren wurden Östrogenrezeptoren (ER) und Progesteronrezeptoren (PR) bestimmt. In epithelialen Ovarialkarzinomen war die Häufigkeit der Rezeptoren wie in Mammakarzinomen (ER in 64%, PR in 49% der Fälle). Bei den nicht epithelialen Tumoren wurden Steroidrezeptoren nur in Granulosazell-tumoren gefunden. Die Häufigkeit von Progesteronrezeptoren nahm ab bei Metastasierung und bei Vorbehandlung mit einer Chemotherapie. Ebenso hatten Ovarialkarzinome in der Postmenopause seltener Progesteronrezeptoren als prämenopausal (52% bzw. 71%), Östrogenrezeptoren waren jeweils unverändert. Tumoren, die auf eine zytostatische Chemotherapie mit einer Remission reagierten, waren häufiger PR-negativ als Tumoren mit Progression oder no-change-Verhalten. Möglicherweise ist die Überlebenswahrscheinlichkeit bei PR-negativen Ovarialkarzinomen größer als bei PR-positiven. Eine Abhängigkeit zwischen klinischem Tumorstadium oder histologischem Grade und Steroidrezeptoren bestand nicht.