Abstract
30 Patienten mit fortgeschrittenen Plattenepithelkarzinomen des Kopf-Hals-Bereiches wurden mit Cisplatin (100 mg/m2 i. v. Tag 1) und 5-Fluorouracil (1000 mg/m2/Tag als 24-Stunden-Infusion Tag 2–6) primär behandelt. 1 Patient erreichte eine komplette Remission, 16 Patienten zeigten eine partielle Remission, 11 Patienten wiesen eine Rückbildung des Tumors um weniger als 50% auf und 2 Patienten waren progredient. Im Anschluß an die Chemotherapie wurden 29 Patienten der Operation und/oder Strahlentherapie zugeführt. Bei 5 von 16 Patienten, die radikal operiert wurden, war im Resektionspräparat histologisch kein Tumor mehr nachweisbar. Die objektiven und subjektiven Nebenwirkungen der Chemotherapie waren erheblich und führten bei einem Teil der Patienten zum Abbruch bzw. zur Therapieverweigerung. Die Ergebnisse werden mit Daten aus der Literatur verglichen. Die erheblich besseren Resultate der Autoren Decker und Weaver et al. lassen sich zum Teil auf eine mit klinischen Mitteln zu hoch eingeschätzte Remissionsqualität und auf eine größere Anzahl von Therapiezyklen zurückführen. Ein Benefit der Chemotherapie, der allein aus den Zeitspannen der Rezidivfreiheit und den Überlebenszeiten zu ermitteln ist, läßt sich zur Zeit noch nicht nachweisen. Der Stellenwert der Chemotherapie im multimodalen Therapiekonzept zur Behandlung der Kopf-Hals-Tumoren bleibt weiterhin diskussionsbedürftig.