Abstract
Unter Anwendung einer vor kurzem entwickelten Methode zur Bestimmung der Knochenmark- und Blastenzellzahl pro mm3 Knochenmark wurden zwei verschiedene Induktionsprotokolle für AML hinsichtlich ihrer Effektivität, d.h. der Therapie-induzierten Zytoreduktion, miteinander verglichen. In beiden Protokollen wurden Cytosin-Arabinosid, Daunorubicin und 6-Thioguanin in vergleichbarer Dosierung, jedoch unterschiedlicher zeitlicher Aufeinanderfolge, eingesetzt. Bei beiden Protokollen korrelierte eine Blastenreduktion um mehr als 2,0 log10 innerhalb der ersten 5 bzw. 6 Therapietage signifikant (p < 0,001) mit dem Erreichen einer adäquaten Blastenreduktion im Knochenmark und der Vollremission (n = 18), während kein Patient mit einem niedrigeren Zell-Kill eine adäquate Blastenreduktion hatte (n = 9). Die innerhalb der ersten 5 bzw. 6 Therapietage induzierte Gesamtblastenreduktion war bei beiden Protokollen vergleichbar, der Blastenabfall verlief bei einem Therapieschema jedoch logarithmisch, während er bei dem anderen Protokoll einen biphasischen Verlauf nahm.