Abstract
Seit 1979 wurden in einer kooperativen Studie (COALL-80) 110 Kinder mit akuter lymphoblastischer Leukämie (ALL) und 13 Kinder mit hochgradig malignem non-Hodgkin-Lymphom (NHL) nach einer Modifikation der Westberliner Studie BFM 76/79 mit verringerter Aggressivität behandelt. Dazu wurde Asparaginase aus der initialen Viermitteltherapie herausgenommen und zwischen die Initialphase und Behandlungsphase für das Zentralnervensystem (ZNS) eingefügt. Die Durchführung der Initialphase gestaltete sich hierbei weitgehend unproblematisch und konnte in der Regel ambulant erfolgen. Die erwartete rezidivfreie Überlebenszeit für ALL nach über 2½ Jahren steht mit 86 % nicht hinter den Ergebnissen der ursprünglichen BFM-Studie zurück. Es gelang, in Abhängigkeit vom Lebensalter (> 2, < 7 Jahre), initialer Blastenzahl (< 25000/mm3) und immunologischer Typisierung [common ALL Antigen positiv (cALL Ag+)] eine große Patientengruppe zu definieren (52 %), die bislang ohne Rückfall blieb. Für sie ist ein weiterer Abbau der Behandlungsintensität [Verzicht auf Cyclophosphamid in der ZNS-Behandlungsphase, Ersatz der ZNS-Bestrahlung durch mittelhoch dosierte Methotrexatinfusionen (MTX-mHD)] in Zukunft geplant.)