Abstract
Bei 150 Tumor-Patienten wurden kardiologische Verlaufskontrollen mit EKG, UKG und Bestimmung der STI unter einer kardiotoxischen Therapie mit Anthracyclinen durchgeführt. Bei 10 Patienten ent-wickelte sich eine ADM-CMP, die bei 4 Patienten ohne sichere klinische Symptomatik verlief. In alien Fallen war die VFR vermin-dert, der aus den STI errechnete PEP/LVET sowie PEPI pathologisch erhöht. Die elektrokardiographisch gewonnenen Parameter erwiesen sich als unzuverlässig. Extrakardiale Ursachen schränken die Aussage von PEP/LVET ein, durch zusätzliche Berücksichtigung von PEPI läßt sich jedoch die Zahl der falsch positiven Befunde erheblich vermindern. Bei pathologischem PEP/LVET wurde eine Verlängerung von PEPI überwiegend auf eine myokardiale, eine isolierte Verminderung von LVET auf eine extrakardiale Ursache zurückge-führt. Wie ergänzende Einschwemmkatheter-Untersuchungen unter Belastungsbedingungen zeigten, erwies sich die echokardiographische Bestimmung der VFR auch in Grenzfällen als spezifische Parameter, wobei ein Abfall auf ≤ 30% eine Kardiomyopathie anzeigt. Zur praktischen Verlaufskontrolle von Patienten unter kardiotoxischer Therapie wird das folgende Procedere vorgeschlagen: Als BasisUntersuchung nach Anamnese und körperlicher Untersuchung Ableitung der STI und Durchführung eines UKG, unter der Therapie Verlaufkontrolle mit Bestimmung der STI (PEP/LVET, ggf. PEPI), bei pathologischem Ausfall Durchführung eines UKG. Hierdurch ergibt sich eine Verminderung der notwendigen UKG auf ca. 20 % der Kontrollen. Der pathologische Ausfall aller dieser nichtinvasiven Parameter erfordert den Abbruch der kardiotoxischen Therapie.