Abstract
Die Proliferationsaktivität verschiedener Gewebe der Maus bis 72 h nach einmaliger Bleomycinapplikation wurde durch Histoautoradiographie untersucht, um zu klären, ob sich eine gewebsspezifisch unterschiedliche Wirkung von Bleomycin sichern läßt. Es zeigte sich dabei, daß Bleomycin offensichtlich nicht nur eine generell zytotoxische bzw. zytostatische Wirkung entfaltet, von der die Wechselgewebe mit dem höchsten Zell-‘turnover’ am stärksten betroffen sind. Eine stärkere Beeinträchtigung der Proliferationsaktivität von Plattenepithelien (Plantarregion, Schwanzhaut, Ösophagus, Zunge) konnte beim Vergleich mit der Bleomycinwirkung auf Schleimhautepithelien (Magen, Ileum, Kolon) bewiesen werden. Damit unterscheidet sich Bleomycin von zahlreichen anderen in der Tumortherapie eingesetzten Substanzen.