Abstract
Die Werte für die Peptidhormone LH, FSH, TSH, Prolaktin, β-HCG und Parathormone schwanken erheblich bei Patienten mit urogenitalen Tumoren. β-HCG ist nur beim Chorionkarzinom, beim Hodenteratom und beim embryonalen Hodenkarzinom erhöht und steigert die Sekretion von Prolaktin. Serum-TSH und Prolaktin sind beim Nierenkarzinom auffällig verändert. Nach Nephrektomie bei fortgeschrittenem Tumorstadium persistiert der pathologisch erhöhte TSH-Gehalt, während sich häufiger emiedrigte PTH-Werte in dieser Gruppe nach-weisen lassen. Beim Blasenkarzinom weichen LH und Prolaktin in Abhängigkeit vom Tumorstadium von der Norm ab. Prostataadenom und Karzinom zeigen ähnliche Werte für die Peptidhormone. Die Östrogentherapie verändert den Serum TSH-, Prolaktin- und den LH-Gehalt. Die Konzentration der Peptidhormone wird nicht allein durch die endokrine Aktivität des Tumors, hormoninaktive Peptidanalogien, altersbedingte Verschiebungen, sondern auch durch die Art der Therapie beeinflußt.