Abstract
Zwischen 1974 und 1979 wurden am Westdeutschen Tumorzentrum in Essen 344 Patienten mit testikulären Teratomen behandelt. Bei 16 Patienten wurden durch klinische Symptomatik sowie szintigraphischen und auch computertomographischen Nachweis Hirnmetastasen festgestellt. In jedem Falle war das Auftreten von Hirnmetastasen mit einer pulmonalen Metastasierung verbunden, wobei 162 Patienten der gesamten Gruppe Lungenmetastasen hatten (Stadium IV). Es konnte gezeigt werden, daß das Risiko für eine Hirnmetastasierung mit der Dauer einer vorbestehenden Lungenmetastasierung zunimmt und bei pulmonal metastasierten Fallen insgesamt etwa 10 % beträgt. Da die Hirnmetastasierung in den meisten Fallen (13 von 16) unter Strahlen-therapie rückläufig war, scheint vor allem die vorbestehende Lungenmetastasierung prognosebestimmend zu sein. Bei alleiniger retroperitonealer Metastasierung bestand selbst im ausgeprägten Stadium II C kein Risiko für die Ausbildung einer zerebralen Metastasierung.