Abstract
Zwischen klinischen Studien, die im klassischen Sinne einen Effekt bei einer möglichst standardisierten Kohorte ohne individuelle Bezugnahme nachweisen möchten, und dem Konzept der an Patienten- und Tumorcharakteristika orientierten «personalisierten Medizin» besteht nur auf den ersten Blick ein Widerspruch: Aufgrund der Heterogenität und Vielzahl der Faktoren zur Personalisierung, bis hin zur kompletten Genomanalyse, stehen aktuell vor allem Charakteristika im Fokus, die bei einer relevanten Anzahl von Patienten vorliegen und zu Gruppen mit einem «Enrichment» für den Therapie- und Diagnoseeffekt führen, der dennoch prospektiv evaluiert werden muss. Dennoch ändert sich die onkologische Studienlandschaft zunehmend, da die Heterogenität der Erkrankungen andere Studienformen mit kleinerer Fallzahl – und erhoffter größerer Effektstärke – benötigt. Zudem ergeben sich eine Reihe von weiteren Fragen für die Prädiktion des Therapieerfolgs vor und während des Therapieverlaufs sowie für die Prognoseabschätzung, die weitere klinische Studien in dafür geeigneten Designs nach sich ziehen.