Die fehlende Förderung von unabhängigen klinischen Studien stellt eine Engstelle bei der Zukunftssicherung des deutschen Gesundheitswesens dar. Obwohl die in den letzten Jahren neu gegründeten zentralen Institutionen Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA), Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit des Gesundheitswesens (IQWiG) und Institut für Entgeltsysteme im Krankenhaus (INEK) sich bei ihren Entscheidungsprozessen explizit auf das Vorhandensein hochwertiger und aussagekräftiger Studien beziehen, wurden gleichzeitig in den letzten Jahren insbesondere in der Onkologie die impliziten Formen der Forschungsförderung innerhalb der Krankenversorgung, wie der in Studien durchgeführte «Off-Label Use» von Arzneimitteln, als potenzielle Wirtschaftlichkeitsreserve der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) bekämpft. Damit wurde aber auch eine wesent liche Grundlage für die Weiterentwicklung onkologischer Therapien durch Studien beseitigt und unmöglich gemacht. Darüber hinaus wurden die durch Wissenschaftler initiierten Studien in ihren formalen Auflagen den kommerziellen Zulassungsstudien pharmazeutischer Unternehmen angeglichen und somit der Aufwand noch weiter gesteigert. Die Entwicklung, als Folge knapper werdender Mittel in der gesetzlichen Krankenkasse zu priorisieren und sich dabei des Instrumentes der Studienevidenz zu bedienen, muss zur Folge haben, dass neue und wirksame Formen der Studienfinanzierung und -förderung entwickelt werden. Hier ist auch ein wirkungsvoller Mitteleinsatz der gesetzlichen Krankenkassen zu fordern. Die von G-BA und IQWiG bei ihren einschränkenden Entscheidungen häufig geäußerte Kritik an der Qualität und den Förderkonzepten klinischer Studien kann nicht mehr als nachvollziehbare Rationierung aufgrund knapper Mittel verstanden werden, sondern muss zu eigenständigen Forderungen an Studienförderung und -finanzierung führen.

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