Abstract
Viele deutsche Universitäten haben einen onkologischen Schwerpunkt. Onkologische Forschung wird durch staatliche Maßnahmen über Programme des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), aber auch durch Stiftungen gefördert. Strukturmaßnahmen wie die Einrichtung von Koordinationszentren für klinische Studien (KKS) oder das Exzellenzprogramm der Deutschen Krebshilfe zur Einrichtung von Comprehensive Cancer Centers geben der klinisch-onkologischen Forschung wesentliche Impulse und verbessern ihre Qualität. Dies ist unter dem Gesichtspunkt der nach der 14. Novellierung des Arzneimittelgesetzes gestiegenen Anforderungen an die Qualität des Designs und die Durchführung von klinischen Studien notwendig. Höhere Anforderungen führen zu einer massiven Steigerung der Kosten für Studien. Daher spielt die pharmazeutische Industrie eine immer größere Rolle als Finanzier von klinisch-onkologischer Forschung, verbindet damit aber auch konkrete Zielstellungen wie die Entwicklung eigener Produkte. Die klinischen Forscher selbst leiden häufig unter den langen Laufzeiten bis zum Projektabschluss, was die Erlangung akademischer Grade, z.B. einer Habilitation, erschwert. Für die Zukunft wären eine Intensivierung der ärztlichen Ausbildung im Bereich klinischer Forschung und eine weitere Bündelung der öffentlichen Förderung in diesem Bereich, z.B. in einem nationalen Krebszentrum, wünschenswert.