Abstract
Beim Pankreaskarzinom zeigt sich eine auffÄllige Diskrepanz zwischen der angegebenen R0-Resektionsrate und dem klinischen Langzeitergebnis. Deshalb erscheint es notwendig, hier zusÄtzliche Parameter zu finden, die besseren prognostischen Wert besitzen. AuffÄllig ist die innerhalb der Studien unterschiedliche Anwendung der R-Klassifikation. Wichtig erscheint, die Standards der histopathologischen Aufarbeitung zu ÜberprÜfen und zu der klassischen R-Klassifikation zurÜckzukehren, gegebenenfalls entsprechend den Erfahrungen beim Rektumkarzinom einen «zirkumferentiellen Resektionsrand» einzufÜhren. Um ein optimales LangzeitÜberleben zu erzielen, ist ein Abstand zwischen Tumor und Resektionsrand von >1,0 oder gar >1,5 mm erforderlich. Zu wenige Patienten mit GefÄßinvasion werden operativ saniert, obwohl die Infiltration der Pfortader und der Vena mesenterica superior nach den S3-Leitlinien kein Ausschlusskriterium ist. Mit «High-Volume»-Pankreaszentren kÖnnte eine QualitÄtsverbesserung erreicht werden. Der Stellenwert der Radiochemotherapie (RCT) in der perioperativen Situation wird derzeit in mehreren großen Studien ÜberprÜft. Die adjuvante Chemotherapie ist Standard und im klinischen Alltag etabliert.