Abstract
Eine große Phase-III-Studie zum Einsatz des HER2-AntikÖrpers Trastuzumab beim lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Magenkarzinom liegt jetzt vor. Patienten, deren Tumor in der immunhistochemischen Untersuchung (IHC) entweder mit 3+ (unabhÄngig vom Ergebnis der Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH)) oder mit IHC2+ und FISH+ bewertet wurde, wiesen in einer geplanten Subgruppenanalyse ein medianes GesamtÜberleben von 16,0 Monaten auf – versus 11,8 Monate, wenn kein Trastuzumab gegeben wurde. Angesichts dieser Daten wurde Trastuzumab von der EuropÄischen ArzneimittelbehÖrde (EMEA) fÜr metastasierte Patienten mit ebendiesem HER2-Testergebnis zugelassen. Zu beachten ist, dass das IHC-Scoring-System fÜr das Magenkarzinom im Vergleich zum Mammakarzinom modifiziert wurde. WÜrde man beim Magenkarzinom die gleichen Scoring-Kriterien anlegen wie beim Brustkrebs, so wÜrde dies zu einer hohen Anzahl falsch negativer Ergebnisse fÜhren; man wÜrde etwa die HÄlfte der Patienten, die von Trastuzumab profitieren wÜrden, nicht finden. Fortbildungen fÜr Pathologen und Ringversuche weisen in das neue Scoring-System ein.