Abstract
In der Erstlinientherapie des metastasierten Nierenzellkarzinoms stehen seit Kurzem verschiedene molekulare Therapien zur VerfÜgung. Sie haben die Zytokin-basierte Therapie weitgehend in den Hintergrund gedrÄngt. PrimÄres Behandlungsziel ist in dieser Situation eine ProgressionsverzÖgerung mit ErhÖhung der Langzeit-Lebenserwartung bei gleichzeitig verbesserter LebensqualitÄt. Derzeit stehen drei neue Substanzen zur VerfÜgung: Sunitinib, Temsirolimus und – in Kombination mit Interferon-alpha – Bevacizumab. FÜr alle Medikamente liegen ausreichend Daten vor, sodass sich die Therapie weitgehend konsolidiert hat. Von hoher Relevanz fÜr den praktischen Alltag ist die Wahl der besten Therapie, die sich unter anderem nach der klinischen Evidenz, Leitlinien und dem jeweiligen Zulassungsstatus richtet. Eine wichtige Rolle spielt der Prognosescore nach Motzer (MSKCC) mit drei prognostisch wichtigen Risikogruppen, in denen sich auch die neuen Substanzen abbilden. Nach den aktuellen Empfehlungen kÖnnen Sunitinib und Bevacizumab plus Interferon-alpha bei guter sowie mittlerer Prognose eingesetzt werden, wobei Sunitinib von den meisten Experten als eine Therapie der ersten Wahl gesehen wird. Sie ist die in dieser Indikation am hÄufigsten eingesetzte Substanz. Die Wirksamkeit von Temsirolimus ist bei Patienten mit schlechter Prognose belegt und hat nur fÜr diese Indikation eine Zulassung. Der mTor-Inhibitor sollte der Standard bei Patienten mit hohem Progressionsrisiko sein.