Abstract
Sämtliche an unserem Institut innerhalb eines Zeitraumes von 15 Jahren autoptisch gesicherten Mehrfachmalignome (MFM) wurden auf die Möglichkeit einer jatrogenen Induktion hin überprüft. Dabei wur-de auf die Problematik der Zuordnung eines metachronen MFM zur Therapie eines vorausgegangenen Malignoms besonders eingegangen, und entsprechende Kriterien wurden erstellt. Unter 392 bewertbaren MFM konnte in 22 Fallen (5,6 %) eine radiologische und/oder chemotherapeutische Induktion des Folgemalignoms als wahrscheinlich angenommen werden. Dieser relativ geringe Prozentsatz läßt keine größeren Bedenken gegen eine vital indizierte Anti-Krebs-Therapie aufkommen. Besonders bemerkenswert erscheint der hohe Anteil an Dreifachmalignomen (34,8 %) unter den vermutlich therapeutisch induzierten MFM.