Abstract
Die bisher vorliegenden Studien über eine systemische oder lokale Form der unspezifischen Immunstimulation bei Patienten mit Bronchialkarzinom deuten darauf hin, daß bei Anwendung in frühen Tumorstadien (z. B. als adjuvante Therapie nach Operation) das Auf-treten von Rezidiven verzögert wird. Ein ähnlicher Effekt könnte möglicherweise mit Tumorantigenpräparationen erzielt werden. Ob darüber hinaus durch beide Ansätze die Heilungsquote beeinflußt wird, ist fraglich. Diese wenig ermutigenden Ergebnisse einer Aktivierung zellulärer Immunreaktionen sollten dazu veranlassen, den An-satzpunkt einer immunologischen Beeinflussung des Tumorwachstums neu zu überdenken. Es wird anhand von Ergebnissen beim kleinzelligen Bronchialkarzinom diskutiert, inwieweit eine Manipulation humoraler Immunreaktionen (z. B. über eine Beeinflussung zirkulierender Immunkomplexe) ein weiteres Behandlungsprinzip darstellen könnte.