Abstract
In Deutschland gibt es bisher nur sehr wenige spezialisierte Angebotsstrukturen, die eine qualifizierte palliativmedizinische Versorgung von Schwerstkranken und Sterbenden auch im ambulanten Sektor möglich machen. Eines der wenigen Beispiele ist das Projekt Home Care Berlin, in dessen Rahmen seit 1995 schwerkranke und sterbende Tumorpatienten in ihrer häuslichen Umgebung versorgt werden. Die Rahmenbedingungen des Projekts sowie seine Arbeitsweise werden beschrieben. In einer standardisierten Eckdaten-Dokumentation werden seit 1996 Daten zu den Versorgungsverläufen der betreuten Patienten erhoben. Einige der wesentlichen Ergebnisse der in den Jahren 1996–2001 durchgeführten Erhebung werden dargestellt, um einen Einblick in die Versorgungsrealität schwerkranker und sterbender Tumorpatienten im ambulanten Sektor zu geben. Im Erhebungszeitraum sind 5987 der im Projekt versorgten Patienten an ihrer Tumorerkrankung verstorben. Nur zirka 20% von ihnen mussten am Lebensende noch in ein Krankenhaus eingewiesen werden. Zwischen 60 und 80% der Home-Care-Patienten konnten gut versorgt zu Hause in ihrer vertrauten Umgebung sterben.