Anhand von Daten des saarländischen Krebsregisters wird der Frage nachgegangen, ob das Zweitkrebserkrankungsrisiko eines bereits an Krebs Erkrankten einer höheren Krebsdisposition entsprechend größer ist als das Ersterkrankungsrisiko der Gesamtbevölkerung. Umfangreiche Studien epidemiologischer Krebsregister ermittelten ein Zweitmalignomrisiko, das dem Erstkrebserkrankungsrisiko der allgemeinen Bevölkerung entsprach oder geringfügig höher lag. Für Einzellokalisationen ergab sich ein Zusammenhang zwischen Ersttumor und Zweit-tumor, der über gemeinsame Risikofaktoren vermittelt wird. Den Ausgangspunkt unserer Studie bilden alle Erstkrebserkrankungen an Brustdrüsenkrebs der Frauen zwischen 1970 und 1992. Als Zweitmalignome zählen hier Krebserkrankungen mit Ausnahme nichtmelanotischer Hautkrebsformen und einer zweiten Brustkrebserkrankung (ICD’9:140-208 ohne 173,174). Auch die Todesursachen Verstorbener wurden unter bestimmten Einschränkungen zur Feststellung eines Zweitmalignoms genutzt. Unter 10 759 Ersterkrankungsfalien aus dem Zeitraum 1970-1992, die bis zur Diagnose eines Zweitmalignoms, bis zu ihrem Tod oder bis zum Ende des Beobachtungszeitraums – je nach dem, was zuerst eintrat – durchschnittlich 6 Jahre und 4 Monate beobachtet wurden, traten nach einer festgelegten Karenzzeit von 2 Monaten 456 (4,2%) Zweitkrebserkrankungen auf. Die häufigsten Zweitkrebsdiagnosen davon waren Darmkrebs (23,5%) und Krebs der weiblichen Geschlechts-organe (28,1%). Aus dem Vergleich der beobachteten Anzahl von Zweitmalignomen mit der Erwartung aufgrund der alters-spezifischen Inzidenzraten saarländischer Frauen ergab sich ein relatives Risiko (RR) von 0,97 (CI: 0,88-1,06) für Zweitmalignome insgesamt, das mit zunehmendem Alter und zunehmendem Abstand von der Erstdiagnose abnahm. Von gleicher Art sind die Ergebnisse zum Darmkrebs (ICD’9: 152-154; RR: 0,97; CI: 0,80-1,17). Durchweg erhöhte Zweitkrebserkrankungsrisiken weisen Krebserkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane insgesamt (ICD’9: 179-184; RR: 1,31; CI: 1,10-1,55), des Gebärmutterkörpers (ICD’9: 179, 182; RR: 1,46; CI: 1,15-1,87) und der Ovarien (ICD’9:183; RR: 1,66; CI: 1,22-2,26) auf.

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