Abstract
Es wurden die Konzentrationsveränderungen von cAMP und cGMP in verschiedenen Tumoren der Maus und in menschlichen Tumoren unterschiedlicher Malignität bestimmt. Für die molekularbiologische Entgleisung von Tumorzellen scheint der Quotient aus cAMP und cGMP ein wichtiger Parameter zu sein. Wegen der in der neueren Literatur diskutierten Bedeutung von cAMP und cGMP bei der Immunabwehr wurden die Konzentrationsveränderungen der bei-den Nukleotide in den T-Lymphozyten von Tumorpatienten bestimmt. Bei Patienten mit malignem Melanom zeigten sich signifi-kante Veränderungen. Untersuchungen zur Stimulierbarkeit des cAMP- bzw. cGMP-Spiegels ergaben eine verminderte Aktivierbar-keit des cAMP- und eine höhere Stimulierbarkeit des cGMP-Spie-gels in den T-Lymphozyten von Patienten mit malignem Melanom im Vergleich zu Kontrollpersonen. Ausgehend von der Arbeits-hypothese, daß der gestörte Dualismus von cAMP und cGMP in den T-Lymphozyten eine kausale Beziehung zum Versagen der immunologischen Tumorzellabwehr hat, wird die Erhöhung des cAMP-Spiegels als Therapiemöglichkeit vorgestellt. Therapieerfolge bei tumortragenden Mäusen und erste Ergebnisse bei Melanom-patienten werden diskutiert.