Abstract
Die vorliegende Arbeit berichtet über klinische Untersuchungen am Krebszentrum der Universität von Arizona zur Verbesserung der Behandlungsergebnisse beim Mammakarzinom mit der Kombination von Adriamycin und Cyclophosphamid (A-C) entweder allein oder zusammen mit anderen Substanzen. Unsere anfänglichen Studien mit A-C beim fortgeschrittenen Mammakarzinom erbrachten bei 51 Patientinnen ohne chemotherapeutische Vorbehandlung eine objektive Ansprechrate von insgesamt 78 %. Hierdurch konnte die Krankheit im Mittel 12 Monate lang unter Kontrolle gehalten werden. Folgestudien zeigten, daß sich durch zusätzliche Gabe von Vincristin oder Calusterone, einem androgenen Hormon, die Remissionsdauer verdoppeln und die Überlebenszeit verlängern ließ. In unserem postoperativen adjuvanten Chemotherapieprogramm, das eine ómonatige Behandlung mit A-C vorsieht, sind im Stadium II während einer medianen Beobachtungszeit von fast 2 Jahren bisher nur 9 % Rückfälle zu beobachten. Eine Untergruppe der Stadium-II-Patientinnen mit zusätzlicher regionärer Bestrahlung profitierte bisher nicht im Vergleich zu der nur chemotherapeutisch behandelten Gruppe. Seit 1975 wurden Patientinnen im Stadium I mit einem gekürzten Schema (3 Kurse A-C über 9 Wochen) behandelt. Wenn auch in dieser Gruppe bisher keine Rezidive auftraten, so wird doch für eine endgültige Aussage eine wesentlich längere Beobachtungszeit notwendig sein. Das A–C-Programm (plus weitere Substanzen) hat eindeutig dazu beigetragen, beim fortgeschrittenen oder rezidivieren-den Mammakarzinom eine ausgezeichnete Palliation sowie eine verbesserte Überlebenszeit zu ermöglichen; unseres Erachtens sollte es als Initialtherapie zur Anwendung kommen. Das kurze intensive A-C-Programm als postoperative Adjuvanstherapie erscheint eben-falls vielversprechend, was die Vernichtung okkulter Mikrometastasen bei Frauen sowohl in der Pr-ä als auch in der Postmenopause betrifft.