Abstract
Jedes Jahr versterben mehr Frauen an einem Ovarialkarzinom als an einem Cervixkarzinom und Endometriumkarzinom zusammen. Da die Heilungschancen wesentlich besser sind, wenn die Erkrankung in einem frühen Stadium erkannt wird, sollten Hausärzte ebenso wie Gynäkologen bei postmenopausalen Patientinnen mit nicht-charakteristischen Unterbauchschmerzen, tastbar vergrößerten Ovarien und/oder mit einer anamnestisch bekannten familiären Belastung im Rahmen der Vorsorge und Diagnostik auch an ein frühes Ovarialkarzinom denken. Die vorliegende Arbeit diskutiert Risikofaktoren ebenso wie mögliche protektive Faktoren. Ein generelles Screening kann solange nicht empfohlen werden, bis eine Verringerung der Mortalität durch prospektiv randomisierte Studien nachgewiesen worden ist. Das Vorgehen bei der Abklärung von Adnextumoren unklarer Dignität hat sich in den letzten Jahren verändert. Während zahlreiche Gynäkologen in dieser Situation derzeit den weniger invasiven Zugang über eine Laparoskopie wählen, bleibt nach wie vor die Laparotomie mit Zystenexstirpation oder Oophorektormie die diagnostische Methode der Wahl bei alien Patientinnen, bei denen funktionelle Tumoren der Ovarien ausgeschlossen werden konnten.