Hintergrund: Das Neuroblastom ist der häufigste extrakranielle Tumor des Kindesal-ters. Die Prognose ist im wesentlichen von der Ausbreitung des Tumors und dem Patientenalter bei Diagnosestellung abhängig. Auf der einen Seite haben Patienten mit disseminierten Neuroblastomen eine sehr niedrige Überlebenswahrscheinlich-keit, auf der anderen Seite besteht offensichtlich die Möglichkeit zur spontanen Riickbildung im 1. Lebensjahr. Eine Unterscheidungsmöglichkeit im voraus zwi-schen den verschiedenen Gruppen besteht zur Zeit noch nicht. Methoden: Die Fragestellung, ob die Früherkennung zu einer wesentlichen Verbesserung der Prognose des Neuroblastoms führen kann, wurde bereits vor mehr als 20 Jahren in Japan aufgegriffen. Seitdem wurden dort mehr als 7 Millionen Kinder im Alter von 6 Monaten in einem landesweiten Screening untersucht. Eine weitere große Studie wurde in Kanada von 1989-1994 durchgeführt. Pilotprojekte wurden in den letzten Jahren in Großbritannien, Frankreich, Österreich, Australien, USA, Italien, Norwegen und Deutschland begonnen. Alle bisherigen Ergebnisse zeigen, daß man mit einer Urinuntersuchung auf Katecholaminmetabolite Neuroblastome früh erkennen kann. Andere akzeptable Alternativmethoden zur Früherkennung bestehen zur Zeit nicht. Die japanischen und kanadischen Daten weisen auf eine mögliche Überdiagnose von subklinisch verlaufenden, möglicherweise spontan regredieren-den, Neuroblastomen hin, wenn das Screening im Alter von 6 Monaten durchgeführt wird. Es konnten bisher aus verschiedenen Gründen (z.B. unvollständige Krebsregi-strierung) keine Aussagen zur Senkung der Mortalität gemacht werden. Schlußfolgerung: In Deutschland soil mit einem Modellprojekt die Frage des Nutzens für die Untersuchten geklärt werden. 6 Bundesländer bilden die Studienpopulation, Kinder im Alter von 12 Monaten, und 10 Bundesländer die nichtuntersuchte Kontrollgruppe, wobei beide Gruppen etwa gleich groß sind. Insgesamt sollen 1,25 Millionen untersuchte Kinder mit der gleichen Zahl nichtuntersuchter Kinder verglichen werden. Das Deutsche Kinderkrebsregister in Mainz kann alle Neuroblastompatienten in Deutschland im Verlauf erfassen und somit Aussagen zur Mortalität machen. Die Ergebnisse des Modellprojekts sollen die Grundlage für die Entscheidung über die Einführung dieser Früherkennungsmaßnahme in das Vorsorgeuntersuchungsprogramm für Kinder liefern.

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