Abstract
Die Sonographie ist eine Methode mit hoher Sensitivität in der Erfassung solider Veränderungen der parenchymatösen Organe ab einer Größe von 5 mm. Die leichte Verfügbarkeit und Nebenwirkungsfreiheit der Methode machen sie für den Einsatz im Primär- und Sekundärscreening besonders geeignet. Die Effizient der Methode ist jedoch von Organ zu Organ verschieden und hängt ab von der diagnostischen Qualität des Untersuchers, von der tumorspezifischen Sensitivität der Methode und vom Wachstumsverhalten und der Prävalenz des jeweiligen Tumors. Im Primärscreening sind Leberturmoren in 0,2 % der Fälle zu erwarten, im Sekundärscreening in 2,6 % der Fälle. Nierenturmoren werden im Primärscreening in 0,13-0,2% der Fälle gefunden. Die Methode eignet sich nicht für das Primär- und Sekundärscreening von Gallen-blasen- und Pankreaskarzinomen. In der Diagnostik des Prostatakarzinoms ist die rektosonographische Diagnostik von hoher Sensitivität (86%), die Spezifität ist jedoch wesentlich geringer. In der Kombination von PSA-Bestimmung und ultraschallgezielter Punktion suspekter Areale ist im Primärscreening eine Tumorfrequenz von 1,8% feststellbar. Die Ultraschalldiagnostik ist zum Primär- und Sekundärscreening des Nierenkarzinoms zu empfehlen, eines langsam und spat invasiv wachsenden Tumors, der sonographisch ein typisches Bild bietet und der auch von weniger Geübten mit konventionellen Ultraschallgeräten in einem Stadium erkannt werden kann, in dem er noch kurativ operabel ist.