KID, der telefonische Krebsinformationsdienst im Deutschen Krebsforschungszentrum, beantwortet seit 1986 kostenlos Anfragen aus der gesamten Bundesrepublik zum Thema Krebs. KID ist ein Projekt des Bundesministeriums für Gesundheit; das Bundesland Baden-Württemberg ist an der Finanzierung des Dienstes beteiligt. KID versteht sich als Drehscheibe für aktuelles Wissen im Bereich der Onkologie und als Vermittler zwischen Fachwelt und allgemeiner Öffentlichkeit. Der Anrufer erhält aktuelle Informationen über Krebsforschung und -prävention, über Standards in Diagnostik, Therapie und Nachsorge sowie über experimentelle Methoden. Adressen krebsbezogener Institutionen können nach den individuellen Bedürfnis-sen vermittelt werden. Diese Adreβdaten basieren gröβtenteils auf eigenen bundes-weiten Umfragen. Mit diesen Informationen sollen mögliche Aktivitäten des Anru-fers und die Krankheitsbewältigung unterstützt werden. In der Bevölkerung können Vorurteile abgebaut sowie die Möglichkeiten der primären und sekundären Prävention aufgezeigt werden. Seit Bestehen hat KID bis zum Mi 1993 über 75 000 Anrufe beantwortet. KID steht von Montag bis Freitag von 8.00 bis 20.00 h zur Verfügung; an drei Abenden in der Woche werden Auskünfte auch in türkischer Sprache erteilt. Die Gespräche führen 18 freie Mitarbeiter – an bis zu vier Telefonplätzen gleichzeitig. Die Mitarbeiter sind onkologisch geschult und erhalten eine regelmäβige Fortbildung. Die am Telefon benötigten Informationen werden bei KID von einem wissenschaftlichen Recher-cheteam aus den Bereichen Medizin, Biologie und Psychologie erarbeitet, aufberei-tet und dem Telefondienst in allgemeinverständlicher Form zur Verfügung gestellt. Rund 45% der Anrufer sind Patienten; 40% sind nahe Angehörige der Betroffenen. Ärzte und andere Professionelle im Gesundheitswesen nehmen KID mit einem An-teil von 5% der Anfragen in Anspruch. Bezieht sich die Anfrage auf eine Krebs-erkrankung, so ist zu diesem Zeitpunkt die primäre Tumortherapie bei rund zwei Drittel aller Erkrankten abgeschlossen; sie befinden sich in der Phase der Nachsorge (49%), oder ein Rezidiv ist aufgetreten (19%). Die Fragen an den KID sind vielfälti-ger Natur. Hauptthema ist die Therapie (62%), es folgen Nachsorge und Psycho-soziales, Diagnostik sowie Krebsrisikofaktoren und Prävention. Von den Fragen im Bereich Behandlung haben 32% etablierte Behandlungsmetho-den zum Inhalt. Rund 15% beziehen sich auf eine Behandlungsmethode mit unbe-wiesener Wirksamkeit; der Erkrankte befindet sich dabei meistens im Stadium der Nachsorge. Hier drückt sich vor allem der Wunsch aus, selbst aktiv das Rückfall-risiko zu vermindern. Die Grenzen der Tätigkeit von KID sind dort, wo eine indivi-duelle medizinische Beratung erforderlich ist. KID kann und will das Gespräch mit dem Arzt nicht ersetzen, kann aber im Vorfeld eines solchen Gesprächs bei der Strukturierung der Fragestellung helfen. Die starke Resonanz auf das KID-Angebot untermauert die Konzeption des Dienstes als unabhängige zentrale Anlaufstelle, als ein neues und notwendiges Bindeglied zwischen Experten und allgemeiner Öffent-lichkeit und als eine sinnvolle Ergänzung der Information durch Institutionen und Medien.

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