Abstract
Grundlagen: Bei der Therapie des metastasierenden Mammakarzinoms korreliert die Rate der Remissionen (CR & PR) nicht notwendigerweise mit dem Benefit für die Patienten. Diese Rate ist abhängig von Variablen des Tumors wie Polyklonalität, Resistenz und Wachstumskinetik. Ein Modell, welches diese Variablen berücksichtigt, sagt voraus, daß eine schlechte Prognose auf Patienten mit früher Progression begrenzt ist aber eine gute Prognose nicht auf Patienten mit früher CR & PR. Patienten und Methoden: Um die vorhergesagten Ergebnisse zu bestätigen, wurden 134 Patienten mit zwei Zyklen des FEC Regimes behandelt. Die Überlebenszeit wurde bei Patienten mit CR & PR und bei Patienten mit SD bestimmt (Studie A). Um vergleichbare Ansprechraten nach FEC und einer gut tolerierten Therapie zu zeigen, beurteilten wir das Ansprechen bei 46 Patienten nach jedem der drei verabreichten Zyklen des 3M-Regimes (Studie B).Ergebnisse: Patienten mit CR & PR (n = 38) oder SD (n = 49) überlebten unabhän-gig von der Folgetherapie zusätzliche 13,2 bzw. 12,8 Monate. Patienten mit PD(n = 23) überlebten lediglich 2,9 Monate (p < 0.0001). Nach sechswöchiger Therapie wurde ein vergleichbares Ansprechen nach FEC (28% CR & PR, 37% SD, Studie A) und nach 3M (24% CR & PR, 57% SD, Studie B) beobachtet. Schlußfolgerung: Die Relevanz einer SD sollte bei metastasierendem Mammakarzinom nicht unterschätzt werden. Eine symptomfreie und stabile Erkrankungsphase könnte bei diesen Patienten ein relevantes Therapieziel sein.